Donnerstag, 9. Dezember 2010

Wie man der mörderischen Kraft riesiger Monsterwellen entkommt


Gar nicht. Keine Chance. Bikinihose in den Knien, Bikinioberteil unterm Kinn. Knie und Rippe aufgeschürft. Haare überall im Gesicht. Mit dem Kopf den Meeresgrund geknutscht. Zum Glück kein Make-up draufgehabt. Hals-Nasen-Ohrenarzt für die nächsten Wochen nicht mehr nötig – Salzwasserspülung vom Feinsten. Salto geht auch unter Wasser. Das Problem: Nach der Welle ist vor der Welle, also nochmal auf die Knie, diesmal aber mit mehr Vorbereitung. Dann schnell raus aus dem Meer, abtrocknen, hinsetzen, durchatmen, zum Glück gibt’s keine Beweisfotos – Keine weiteren Kommentare!

Diese Welle gibt es vor allem in Cumbuco – glücklicherweise haben wir das letzte Wochenende aber in Canoa Quebrada verbracht, einem beliebten Strand etwa drei Stunden Busfahrt entfernt von Fortaleza. Die Anfahrt war schon ziemlich anstrengend, da wir erstmal zum Fernbusbahnhof fahren mussten und von uns aus kein Bus direkt dorthin fährt. Dort haben wir tatsächlich noch die beiden letzten verfügbaren Fahrscheine nach Canoa bekommen.

Wir sind in einer schönen preiswerten Pousada untergekommen, die seit erst zwei Monaten einem Argentinier und seiner brasilianischen Frau betrieben wird. Die beiden sind über fünfzig, wollten schon immer mal in den Nordosten Brasiliens ziehen und haben ohne Vorkenntnisse einfach die Pousada übernommen. Das Frühstück am nächsten Morgen war dementsprechend chaotisch: Wir hatten keine Teller und während wir Melone und Brötchen frühstückten, ging Manuel, der Besitzer, zweimal schnell zum Supermarkt rüber, da er Milch und noch etwas anderes zu kaufen vergessen hatte. Aber wir sind trotzdem irgendwie satt geworden und konnten drüber lachen.

Canoa Quebrada bedeutet „Zerbrochenes Kanu“ und anscheinend ist das Dörfchen so getauft worden, weil irgendwann einmal ein eben solches am Ufer gestrandet ist. Der Strand ist traumhaft schön, vor allem wegen der rötlichen Felsen, die zum Wasser hin abfallen. Hinter der kleinen Ortschaft erstrecken sich große Sanddünen, die einen schönen Kontrast zu dem satten Grün der Palmen dahinter darstellen. Mit einem anderen Pärchen zusammen haben wir eine „Buggy“-Tour durch die Dünen gemacht. Buggies sind hier kleine offene Offroad-Autos  mit lautem Dieselmotor, die durch die Dünen fahren und sliden können. Dabei saßen wir auf einer Bank auf den Hinterreifen und haben uns am Dach festgehalten, während ein Fahrer uns die Sandhügel hoch und wieder runter und am Strand entlang herumgefahren hat. Endpunkt war eine Düne, an der man den Sonnenuntergang sehen kann.

Ein richtig schönes Wochenende – Fotos gibt’s unterm Text! :-)




Buggy Tour 

Dünen



Canoa Quebrada Wahrzeichen
























Freedom Bar 
Canoa Quebrada Strand









1 Kommentar:

  1. .......macht Laune von Euren Reiseerlebnissen zu lesen und
    von Euren bebilderten Eindrücken inspiriert zu werden - und das im "schneeverwöhnten, nordischen" Winter - Grüsse an die Terra incognita !

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