Montag, 24. Januar 2011

Bye bye Fortaleza


Ein paar Bilder von Fortaleza: 

Beira Mar

Beira Mar

Beira Mar

unsere Haustür

Blick nach rechts

Tommi vorm Franzosen-Laden

lecker Mittagessen bei Paulo: so viel wie auf einen Teller passt für 2€ !!

Essen bei Paulo

wir zwei & Paulo

Tommi und sein Jiu Jitsu Team

Abendessen mit Freunden

im Paradies ;-)

Tommi in seinem Element

Tommi in seinem Element

Tommi im Studio

Tommi mit seinem "Manager" Dr. Wilson

Halbzeit


Ach wie froh ich war, als ich endlich wieder zu Hause war. Dies war wirklich ein Tag, der Nerven und Geduld auf die Probe gestellt hat.

Da wir nun tatsächlich schon fast drei Monate in Brasilien sind, mussten wir zur Polícia Federal, um unser Visum für weitere drei Monate verlängern zu lassen. Keine einfache Aufgabe sag ich euch. Das witzige ist, dass wir insgesamt drei Mal dort waren.

Das erste Mal war direkt nach der Ankunft, da ich auf irgendeiner Internetseite gelesen hatte, man sollte sofort dorthin gehen. War aber nicht so. Man sagte uns, wir sollten so um den 20. Januar 2011 herum nochmal wiederkommen.

Gesagt getan. Letzten Donnerstag klingelte der Wecker also um 7 Uhr, da die Polícia um 8 Uhr öffnet und bekannt ist, dass man dort lange warten muss. Trotz wirklich starker Magenschmerzen quälte ich mich aus dem Bett und unter die Dusche. Als wir dann gegen viertel vor acht los wollten, fing es leicht an zu regnen. So ist das hier immer: Es fängt harmlos an und dann schüttet es so richtig. Der Plan also: Schnell bis zur Bank laufen, die auf halber Strecke zur Bushaltestelle liegt, um zu vermeiden in den Schauer zu kommen. Gesagt, nicht getan. Voll nass geworden. Obwohl es nur 200m waren. Mir war erstmal total schwindelig, also hab ich mich in der Bank auf den Boden gesetzt und ein halbes trockenes Brötchen zu mir genommen, da ich dachte, das könnte mich stärken. Als der Regen schwächer wurde wollten wir dann die Straße weiter hoch zur Bushaltestelle. Das war aber leider unmöglich, da der Bürgersteig unter Wasser stand. Und so waren wir gezwungen, den Block oben herum zu laufen, was nicht nur lästig, sondern auch anstrengend (für ich jedenfalls) war. Als wir dann wieder unten auf die Hauptstraße kamen, meinte Tommi, so ginge das nicht ich müsse jetzt erstmal vernünftig frühstücken, damit ich nicht umkippe. Also haben wir uns in eine Bäckerei gesetzt und gegessen. Danach habe ich mich noch schlechter gefühlt und irgendwie hat das Ganze immer weniger Sinn gemacht. Innerhalb einer Stunde sind wir gerade mal 500m weit gekommen! Wir waren uns direkt einig, das Beste wäre, sich einfach wieder ins Bett zu legen. So haben wir bis etwa 11 Uhr geschlafen und haben dann den zweiten Versuch gestartet, der darin endete, dass uns bei der Polícia gesagt wurde, wir sollten doch bitte morgen wiederkommen, die Visa-Anträge könnten nur am frühen Morgen gestellt werden. Am besten sollten wir um 7 Uhr da sein. Na super! Irgendwie ein völlig verlorener Tag.

Am nächsten Morgen standen wir dann gegen zwanzig nach 7 Uhr vor der Polícia, wo schon etwa 30 Leute standen. Wir haben ganze 8 Stunden (!!!) warten müssen bis wir dran kamen. Das System funktioniert nämlich so, dass Ausländer eine Nummer ziehen (wir hatten Nummer 20) und diese aber nur dran kommen, solange keine Brasilianer da sind. Die haben nämlich Vorrang, auch wenn sie erst um 12 Uhr vorbeischauen. Aufgerufen wurden wir mit „Estrangeiro número 20“ – „Ausländer Nummer 20“! Das war schon sehr unterhaltsam. Nachdem ich mein Buch ausgelesen hatte, sind wir zwischendurch zu einem Supermarkt gegangen (irgendwann bekommt man dann auch mal Hunger). Ich wollte irgendetwas ungesundes, am liebsten Pizza. Als ich vor dem Pizzablech stand und ich gerade umdrehen wollte, um eine Bedienung zu finden, schiebt sich doch tatsächlich eine kleine freche Omi vor mich und kauft mir die letzen zwei Stücke Pizza, die noch da lagen, vor der Nase weg. Na vielen Dank ;-)
Als wir dann endlich dran waren, hat alles ganz prima geklappt. Uns wurde abgekauft, dass wir keinen Rückflug hätten, weil „wir noch meine Tante in Montevideo besuchen wollen, die wohnt da nämlich mit ihrem Mann, der irgendwas mit Immobilien macht“.. Glück gehabt!

Mir ist jedenfalls ein riesen Stein vom Herzen gefallen, denn jetzt dürfen wir offiziell noch drei weitere Monate in diesem schönen Land bleiben!






Samstag, 22. Januar 2011

Bilder vom Paragliding in Pacatuba

Letzes Wochenende hab ich mein Weihnachtsgeschenk eingelöst und mich in die Luft getraut! Das Ganze hat einen riesen Spaß gemacht und die Aussicht aus 300m Höhe war wirklich toll. Hier sind ein paar Bilder von uns und unserem Gast aus New York, Douglas:

















Montag, 10. Januar 2011

Die ersten Tage im neuen Jahr



Hallo ihr Lieben!

Wünsch euch ein frohes neues Jahr & hoffe ihr seid alle gut reingekommen!

Nach unserem wilden Weihnachten bei den Hippies sind wir zu Silvester wieder zurück nach Fortaleza gefahren, da sich die Preise für Unterkünfte in dieser Zeit teilweise verfünffachen und das ist ja Quatsch, wenn man ein Apartment hat! So waren wir am Praia de Iracema, dem Stadtstrand von Fortaleza, und haben mit ein paar Leuten gefeiert, die wir hier bisher kennengelernt haben. Am Strand waren große Bühnen aufgebaut und überall waren Samba tanzende und Cachaca trinkende Brasilianer – und wir mittendrin! :-) Um kurz vor 12 wurde dann runtergezählt und um Punkt 0.00 Uhr gabs ein schönes Feuerwerk und hunderte weiße Luftballons wurden in die Luft gelassen. Auch mal eine schöne Sache, wenn man Silvester einfach draußen sein kann ohne sich die Finger abzufrieren!

Bisher ist im neuen Jahr noch nicht so viel vorgefallen. Aber eins muss ich euch erzählen, denn ich glaub ich hab mich in meinem ganzen Leben noch nie so erschreckt! Schon seit einiger Zeit hat hier im Nordosten ja die Regenzeit begonnen und bisher hieß das lediglich, dass es ab und zu morgens für etwa zwanzig Minuten heftig regnet und dann aber wieder aufhört (ganz schön blöd, wenn man genau in dieser Zeit draußen ist und sich nicht unterstellen kann). Das hat sich ein bisschen geändert: Vor ein paar Tagen hat es am späten Nachmittag angefangen zu schütten und zu schütten ohne aufzuhören. Abends hat Tommi noch gearbeitet, ich bin also schon mal alleine ins Bett und fand das Prasseln des Regens auch ganz angenehm zum Einschlafen. Irgendwann mitten in der Nacht war ich plötzlich mitten in einem Actionfilm und habe geträumt, dass ich mit einer Knarre durch dunkle Gassen durch den Regen schleiche und um mich herum geschossen wird und Dinge in die Luft gehen. Und dann plötzlich eine riesige Explosion zu meiner Rechten – da war ich dann hellwach und bin wirklich im Bett aufgesprungen, weil es so wahnsinnig laut gedonnert hat. Ich hab mich wirklich unglaublich erschreckt! Tommi schaukelte nur in der Hängematte neben mir und grinste mich an: „Also Du schläfst echt wie ein Stein! Das war schon der vierte oder fünfte so laute Donner!“ Kleine Bonus-Geschichte: Am nächsten Tag war erst mal Wischen angesagt! Im anderen Zimmer (zum Glück nicht in dem, in welchem wir schlafen) kam das Wasser durch die Decke und hat einen kleinen See hinterlassen. Ich bin mal gespannt, was die Regenzeit uns sonst noch beschert!

Außerdem haben wir auch noch etwas gelernt: Vorgestern waren wir am Praia do Futuro und haben Bobby (einen Hippie-Schmuckverkäufer aus Fortaleza, den wir dort jedes Mal antreffen) auf eine Coco eingeladen. Ein bisschen schüchtern haben wir ihn gefragt, warum denn das Meer so dreckig (grün-gelb-braun-orange-schwärzlich) sei, ob das vom Abwasser der Stadt sei (Tommis erster Satz als wir ankamen: „Ihh da geh ich nicht rein!“). Bobby hat uns dann eines besseren und viel plausibleren belehrt: Das Wasser läuft in der Regenzeit aus den nahegelegenen Flüssen ins Meer und da Süßwasser auf Salzwasser stößt, entsteht angeblich diese Brühe. Trotzdem frag ich mich, wie viel Müll und Abwasser an der Farbe der Schaumkronen beteiligt sind!

Nasse Grüße aus Fortaleza,
eure Lotti