Montag, 10. Januar 2011

Die ersten Tage im neuen Jahr



Hallo ihr Lieben!

Wünsch euch ein frohes neues Jahr & hoffe ihr seid alle gut reingekommen!

Nach unserem wilden Weihnachten bei den Hippies sind wir zu Silvester wieder zurück nach Fortaleza gefahren, da sich die Preise für Unterkünfte in dieser Zeit teilweise verfünffachen und das ist ja Quatsch, wenn man ein Apartment hat! So waren wir am Praia de Iracema, dem Stadtstrand von Fortaleza, und haben mit ein paar Leuten gefeiert, die wir hier bisher kennengelernt haben. Am Strand waren große Bühnen aufgebaut und überall waren Samba tanzende und Cachaca trinkende Brasilianer – und wir mittendrin! :-) Um kurz vor 12 wurde dann runtergezählt und um Punkt 0.00 Uhr gabs ein schönes Feuerwerk und hunderte weiße Luftballons wurden in die Luft gelassen. Auch mal eine schöne Sache, wenn man Silvester einfach draußen sein kann ohne sich die Finger abzufrieren!

Bisher ist im neuen Jahr noch nicht so viel vorgefallen. Aber eins muss ich euch erzählen, denn ich glaub ich hab mich in meinem ganzen Leben noch nie so erschreckt! Schon seit einiger Zeit hat hier im Nordosten ja die Regenzeit begonnen und bisher hieß das lediglich, dass es ab und zu morgens für etwa zwanzig Minuten heftig regnet und dann aber wieder aufhört (ganz schön blöd, wenn man genau in dieser Zeit draußen ist und sich nicht unterstellen kann). Das hat sich ein bisschen geändert: Vor ein paar Tagen hat es am späten Nachmittag angefangen zu schütten und zu schütten ohne aufzuhören. Abends hat Tommi noch gearbeitet, ich bin also schon mal alleine ins Bett und fand das Prasseln des Regens auch ganz angenehm zum Einschlafen. Irgendwann mitten in der Nacht war ich plötzlich mitten in einem Actionfilm und habe geträumt, dass ich mit einer Knarre durch dunkle Gassen durch den Regen schleiche und um mich herum geschossen wird und Dinge in die Luft gehen. Und dann plötzlich eine riesige Explosion zu meiner Rechten – da war ich dann hellwach und bin wirklich im Bett aufgesprungen, weil es so wahnsinnig laut gedonnert hat. Ich hab mich wirklich unglaublich erschreckt! Tommi schaukelte nur in der Hängematte neben mir und grinste mich an: „Also Du schläfst echt wie ein Stein! Das war schon der vierte oder fünfte so laute Donner!“ Kleine Bonus-Geschichte: Am nächsten Tag war erst mal Wischen angesagt! Im anderen Zimmer (zum Glück nicht in dem, in welchem wir schlafen) kam das Wasser durch die Decke und hat einen kleinen See hinterlassen. Ich bin mal gespannt, was die Regenzeit uns sonst noch beschert!

Außerdem haben wir auch noch etwas gelernt: Vorgestern waren wir am Praia do Futuro und haben Bobby (einen Hippie-Schmuckverkäufer aus Fortaleza, den wir dort jedes Mal antreffen) auf eine Coco eingeladen. Ein bisschen schüchtern haben wir ihn gefragt, warum denn das Meer so dreckig (grün-gelb-braun-orange-schwärzlich) sei, ob das vom Abwasser der Stadt sei (Tommis erster Satz als wir ankamen: „Ihh da geh ich nicht rein!“). Bobby hat uns dann eines besseren und viel plausibleren belehrt: Das Wasser läuft in der Regenzeit aus den nahegelegenen Flüssen ins Meer und da Süßwasser auf Salzwasser stößt, entsteht angeblich diese Brühe. Trotzdem frag ich mich, wie viel Müll und Abwasser an der Farbe der Schaumkronen beteiligt sind!

Nasse Grüße aus Fortaleza,
eure Lotti

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