Dienstag, 1. März 2011

Tommi und Lotti auf großer Reise


Heute Abend werden wir unserem kauzigem Vermieter die Schlüssel übergeben und uns auf den Weg Richtung Jijoca machen. Wir wollen in den nächsten 7 Wochen, die wir bis zu unserem Rückflug Zeit haben, bis nach Alter do Chão (ein kleiner Ort bei Santarém) kommen. Das sind ungefähr 2500km..
Da einige Leute gefragt haben, wie denn die Reiseroute aussieht, will ich mal kurz aufschreiben, wo es lang geht:

Wir werden Jericoacoara heute Abend gegen 22.30 Uhr verlassen und eine Stunde später in Jijoca eintreffen. Dort müssen wir dann bis 2.00 Uhr nachts warten, bis es nach Sobral ins Landesinnere weitergeht. In Sobral angekommen, werden wir versuchen, zum Nationalpark „Ubajara“ zu gelangen. Dort soll es vor allem viele Wasserfälle geben. Von dort aus geht es nach Piripiri, denn angeblich kann man hier den kostenlosen Mitarbeiterbus in den Nationalpark „Sete Cidades“ (Sieben Städte) nehmen. Dieser Park soll sich vor allem durch seltsame Felskonstellationen und eine Vielfalt an Tieren und Pflanzen auszeichnen. In der Nähe des Parks soll es einen Ort namens Pedro Segundo geben, in dem Opale gefördert und verkauft werden. Wir werden versuchen, dort zu übernachten, da uns gesagt wurde, dass dies die billigste Alternative ist. Außerdem ist es bestimmt spannend zu sehen wie Edelsteine gefördert werden!
Nach den beiden Nationalparks und mit Sicherheit viel Lauferei und wenig Schlaf werden wir dann wieder zurück zur Küste, nach Parnaíba reisen. Es kann sein, dass wir dort bei einem Couch Surfer übernachten werden, der Gute muss aber noch bestätigen, dass wir zu ihm kommen dürfen. Am 4. März fängt dann so ganz nebenbei der brasilianische Karneval an. Aus diesem Grund wollen wir von Parnaíba aus einen Abstecher nach Luís Correia machen, da uns von mehreren Personen bestätigt wurde, dass dort am Strand Karnevalsparties gefeiert werden (und wir wollen ja wenigstens ein bisschen was vom Karneval mitbekommen!).
Zwischen Parnaíba und Tutoía, unserem nächsten Ziel, befindet sich ein riesiges Flussdelta mit unzähligen Inseln. Wir hoffen für wenig Geld auf dem Wasserweg durch das Insellabyrinth zu gelangen und viele exotische Tiere zu sichten.
Von Tutoía aus geht es über Paulinho Neves nach Barreirinhas, dem Eingangstor zu einem weiteren Nationalpark, den Lençois Maranhenses. Dort haben sich bereits die Dünentäler mit Regenwasser gefüllt, sodass unzählige Lagunen in der Dünenlandschaft entstanden sind. Wir werden versuchen mit dem Boot sowohl nach Caburé als auch nach Atins zu gelangen, zwei kleine Orte, die beide an der Flussmündung liegen (aber nicht mehr auf Google Maps zu finden sind).
Von Barreirinhas fährt glücklicherweise ein Bus direkt bis nach São Luís, der nächsten größeren Stadt. Dort wollen wir uns ein paar Tage bei einem Couch Surfers namens Anderson einquartieren und Energie für die weitere Reise tanken. Von São Luís geht es dann mit dem Bus nach Belém (800km in 12 Stunden!). Auch dort versuchen wir bei Couch Surfern unterzukommen, vor allem weil wir einige Ausflüge von hier aus geplant haben und es optimal wäre, das Gepäck bei jemandem lassen zu können. Einer dieser Ausflüge wird uns auf die Ihla do Marajó führen, eine sumpfige Insel, auf der das Hauptverkehrsmittel der Wasserbüffel ist!
Von Belém werden wir mit dem Boot 1700km flussaufwärts den Amazonas hochfahren, um nach Santarém zu gelangen. Die Erfahrungsberichte über diese Amazonas-Boote sind wirklich abschreckend (Hängematten, die in 10cm Abstand nebeneinander gehangen werden, betrunkene Passagiere, Duschwasser = Amazonaswasser) usw.. Zum Glück dauert die Überfahrt nur 3 Tage bzw. 2 Nächte – das sollte man so gerade eben noch aushalten können! In Santarém selber wollen wir uns dann nicht allzu lange aufhalten, sondern weiter bis nach Alter do Chão reisen – die Karibik Amazoniens (ein Geheimtipp von den Hippies). Dort wollen wir bis zum Rückflugdatum (20. April) bleiben und noch wissen wir ja nicht ob das 2 Wochen oder vielleicht nur ein paar Tage sein werden!

Ich bin unglaublich gespannt auf die Tour, wahrscheinlich wird mal wieder alles anders als wir dachten :) Unsere Planung ist noch ziemlich grob, da wir uns Zeit lassen wollen und vielleicht Tipps von den Einheimischen bekommen. Unser Gepäck hat sich glücklicherweise schon halbiert, seit Tommis Cousin (der uns vor kurzem hier in Jeri besucht hat) meine Tasche schon mal prall gefüllt mit nach Deutschland genommen hat. Danke nochmal :)
Ich werde versuchen, viele Eindrücke an den einzelnen Stationen festzuhalten und später hier zu posten (mit Bildern natürlich) ;)

Bis bald & wünscht mir, dass ich einen Tukan sehe! :)

Seid gedrückt!!

Lotti

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen